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2011 ist nicht nur das Jubiläumsjahr für den 150. Geburtstag Rudolf Steiners, sondern auch ein wichtiges Datum für das Goetheanum. Hundert Jahre sind verstrichen seit dem in München 1911 der Bauverein begründet wurde. Es ist Zeit für eine Standortsbesinnung, was war, was ist, was will werden?

Die Ausstellung «Rudolf Steiner – Alchemie des Alltags» zeichnet sich bereits heute als ein markanter Meilenstein ab, in der Würdigung und Auseinandersetzung mit den letzten 100 Jahren Anthroposophie. Nach den Stationen Wolfsburg, Stuttgart und Wien kommt sie im Herbst 2011 in ihre Heimat Weil am Rhein. Das Vitra Design Museum plant für die Ausstellungszeit ein breit angelegtes Rahmenprogramm indem das Goetheanum ein wichtiger Partner sein wird. Das steigende öffentliche Bewusstsein für den einzigartigen Bau in Dornach wollen wir mit einem umfassenden Ausstellungsprojekt, das sich von September 2011 bis März 2012 zieht, begegnen.

Das Goetheanum ist kein Museum – kein Gebäude in dem in Glasvitrinen Anschauungsobjekte gezeigt werden können – das Gebäude selbst, ist eine begehbare Skulptur. – Diese Skulptur freizulegen und auszugraben um in sie eintauchen zu können, ist das Anliegen der Ausstellung ›Goetheanum Einszueins‹.

Einszueins ist nicht 1:100. Der Blick richtet sich nicht auf ein idealisiertes oder architektonisches Modell. Der Blick ist gerichtet auf das Verhältnis jedes Betrachters zu diesem konkreten Bau. Mehrere Monate wird es täglich Führungen geben. Wie führt ein Arzt, wie führt ein Priester, wie führt ein Kind durch das Goetheanum? Es geht um Versuche, das Goetheanum sehen zu lernen.

Verschiedenste Wünsche, Sehgewohnheiten und Staubschichten verdecken uns den Blick auf das Goetheanum. Genau diese sollen befragt werden in Labaratorien, Ateliers und Denkwerkstätten. Ergebnisse dieser Arbeit werden in der Ausstellung ihre Präsentation finden. – Künstler, Wissenschaftler und Studenten werden täglich in Kolloquien um drei Grundfähigkeiten miteinander ringen: Denken, Sprechen und Schreiben. Künstler und Unternehmer aus dem weltweiten Goetheanum-Projekt werden ihre Arbeit in diesen Kontext stellen. Wir nennen es ein Anderzeit-Studien- und Forschungssemester im Goetheanum.

In Gesprächsreihen und Aktionen wird in die Ausstellungswerkstatt eingeladen. Permanent werden Fundstücke aus der Baugeschichte und Arbeiten von Gegenwartskünstlern im Bau gezeigt. Die Eröffnung wird im Rahmen eines Symposions zu Michaeli stattfinden.